Im Frühling 2020 hat die Corona-Pandemie das soziale Leben von Karin F. lahmgelegt. Plötzlich war sie im Homeoffice. Die aufgestellte Direktionsassistentin vermisste die Kontakte mit ihren Arbeitskolleginnen und -kollegen, ihr fehlte der persönliche Austausch. Das Karatetraining, in das sie viel und gerne Zeit investiert und das ihr gutgetan hatte, war ebenfalls nicht mehr möglich. Das gesellschaftliche Leben kam zum Stillstand. Die zweifache Mutter fühlte sich isoliert. Nach 10 Jahren Abstinenz fing sie wieder an zu trinken.

Karin F. ist eine Frau, die sie sich wiederholt Herausforderungen stellen musste und immer wieder schwierige Situationen gemeistert hat. Wie schon früher, hat sie auch diesmal engagiert die ersten Schritte gemacht. Im Februar 2021 hat sie sich bei der Berner Gesundheit gemeldet. Sie brauchte Hilfe. Sie brauchte professionelle Unterstützung für einen qualifizierten ambulanten Entzug und für die Stabilisierung eine kompetente Nachbetreuung.

Die Berner Gesundheit arbeitet in solchen Fragestellungen oft und gerne mit der Klinik Südhang, insbesondere mit dem Ambulatorium Südhang in Bern zusammen. Die beiden Institutionen haben klare Angebotsprofile und ergänzen sich im Leistungsangebot ideal. «Am Abklärungsgespräch war die Motivation von Karin F. gut spürbar,» sagt Christine Fischer, leitende Ärztin im Ambulatorium Südhang. «Darüber hinaus unterstützten auch ihr Gesundheitszustand und die stabile Lebenssituation den gewünschten Behandlungspfad.» Und da Karin F. gerade eine Woche Ferien hatte, konnte der ambulante Entzug unmittelbar anfangen. Eine Woche später hat sie bereits wieder gearbeitet.

Heute sagt Karin F, dass sie mit Frau Senn, ihrer Beraterin bei der Berner Gesundheit, und Frau Fischer, der leitenden Ärztin vom Ambulatorium Südhang grosses Glück gehabt habe. Dank ihrer grossen Flexibilität und dem professionellen Zusammenspiel der beiden Institutionen hat alles gut geklappt.

«Der Entzug war vor allem psychisch schwierig, gegen die körperlichen Symptome haben die Medikamente geholfen», sagt Karin F. Dass sie zu Hause sein konnte, war für sie ebenfalls hilfreich. So konnte sie für ihre Familie da sein und hatte immer etwas zu tun.

Karin F. rät betroffenen Personen unbedingt davon ab, selber einen so genannten kalten Entzug zu machen. Sie empfiehlt sich unbedingt von Fachpersonen Hilfe zu holen. Zu einem ambulanten Entzug rät sie auch nur dann, wenn eine stabile Situation und ein gutes Umfeld vorhanden sind, wenn man nicht allein ist.

Nicht immer geht der eigene Weg ganz gerade aus. Er hat Kurven und Verzweigungen. Manchmal ist er unwegsam. Immer aber beginnt er mit dem ersten Schritt. Karin F. hat sich nie gescheut, diesen zu machen.